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Englisch-Deutsche
Sprachbesonderheiten, gesammelt ab 2000
Daß Englisch von der Grammatik und einem Großteil
seines Wortschatzes her eine germanische Sprache ist, ist eine bekannte
Tatsache. Nachfolgend sind einige Ähnlichkeiten zwischen deutschen
und englischen Wörtern aufgelistet, die ich besonders interessant
finde. Manche von ihnen stammen aus Fachbüchern, andere sind mir
beim Lesen oder Sprechen selbst aufgefallen.
- girl - Göre: Beides bezeichnet
- dämmern - to dim: Beides kann ein langsames heller werden bezeichnen.
Mädchen
- mell - mellow: Im Langenselbolder Platt
heißt "mell" soviel wie weich. Eine Birne etwa kann "mell" sein.
Im Englischen heißt "mellow" ebenfalls weich, in einem
Wörterbuch wird es beschrieben als "soft with ripeness", das Wort
bezieht sich also sogar im engeren Sinne auf die Weichheit von Obst.
- Präfix "ä": Sowohl im Englischen
als auch im Hessischen wird Orts- und Richtungsangaben gerne ein kurzer
"ä"-Laut vorangestellt. Englisch: away, afar, afield, abroad,
aboard. Hessisch: ennüwwer (hinüber), enuff (hinauf), effortt
(weg), enunner (hinunter), eweg (hinweg).
- shell = Schill? Das englische "shell"
heißt Schale wie von Muscheln. An der deutschen Nordseeküste
gibt es das Wort "Schill" für Muschelschalen im Watt, welche bis
zum Ende des 20. Jahrhunderts kommerziell zur Kalkherstellung mit
Netzen und Saugern gewonnen wurden.
- war = guerre = Wehr: Die Gemeinsamkeit
ist unter Etymologen anerkannt.
- Joch = Yoga = Junction: alle Wörter
beziehen sich auf die Verbindung von zwei oder mehreren Dingen: Ochsen,
Seele und Körper, Straßen. Die Gemeinsamkeit ist unter
Etymologen anerkannt.
- fire = Feuer = veja: die Gemeinsamkeit
ist unter Etymologen anerkannt.
- Kääsmatte = matter: Quark.
"Matte" ist ein altes deutsches Wort und heißt soviel wie Stoff.
Es kommt vor im Hüttenprozess (die Matte) und vermutlich auch in
der Mineralbezeichnung "Wismut" = weiße Matte. Verbindung mit dem
englischen "matter" und dem lateinstämmigen "Material"?
- stumbe = Stump: "stumbe" heißt im
Hessischen jemanden oder etwas umstossen. Verwandtschaft mit dem
englischen "stump" = kleines Querholz im englischen Cricketspiel
welches umgestossen werden muss?
- lurn = to lurk: das hessische "luren"
heißt soviel wie lauern, aufmerksam beobachten, ähnlich wie
das englische to lurk.
- Beinwell = bone & well: die Wildform
der Pimpinelle heißt im deutschen Beinwell, was soviel
heißt wie: macht die Knochen gut. Bein steht hier wie das
englische bone für Knochen und well für gut (wie "wohl").
- Tide = tidings: Die Gezeiten der
Nordseeküste werden auch "Tide" genannt (Tidenhub!). Hat dies
über das niederländische "tijd" etwas mit dem englischen
"time" oder "tidings" (=Botschaften) zu tun?
- island = Eylandt?
- fodder = Futter: im Englischen wird das
Wort "fodder" noch für Strohfutter von Pferden benutzt.
- lust = Lust
- work = Gewerkschaft
= werken
- sick = siech = Siechtum
- bar jeder Vernunft = barren? Im Deutschen
"bar jeder Vernunft" heißt "bar" soviel wie
"entblößt", "ohne". Das englische "barren" heißt
soviel wie öde, leer.
- to do = tun
- blanker Hohn = blank
- Juist = Uist: Hat der Name der deutschen
Nordseeinsel Juist etwas mit der westschottischen Insel Uist zu tun?
- well = wohl
- to err = irren
- stick = Stock
- Bernstein = burn stone: im Niederdeutschen
heißt "börnen" soviel wie brennen. Bernstein ist also der
brennende Stein (geht wirklich, Bernstein brennt)
- path = Pfad
- sod = Sodden: das englische sod und das
deutsche Sodden bezeichnen beide Gras mit Erde daran
- bläck - bleak: Der rheinische Name
der Kölner Liedergruppe "Bläck Föss" heißt soviel
wie "nackte Füße". Das engliche "bleak" heißt soviel
wie blank, öde, wüst, nackt (Felsen!)
- cock = Gockel: das hessische "Gockel"
heißt Hahn, das englische cock ebenfalls. Interessant bei
cock/chick - Gockel/Gickel ist, daß der Buchstabe "o" in beiden
Sprachen das männliche Tier, der Buchstabe "i" das weibliche Tier
oder ein Jungtier bezeichnet.
- chick = Gickel: das hessische "Gickel"
heißt "Huhn", das englische "chicken" oder "chick" ebenfalls.
Interessant bei cock/chick - Gockel/Gickel ist, daß der Buchstabe
"o" in beiden Sprachen das männliche Tier, der Buchstabe "i" das
weibliche Tier oder ein Jungtier bezeichnet.
- to cackle = gackern
- Esses = Ostsachsen
- Wessex = Westsachsen
- Sussex = Südsachsen
- East Anglia = Land der Ost Angeln
- Born = to be born: Das deutsche Wort
"Born" bezeichnet eine Wasserquelle oder allgemein eine Quelle (Born
des Lebens, der Weisheit!). Das englische "to be born" könnte
hiermit verwandt sein.
- town = Zaun: umzäuntes - und somit
größeres - Dorf. Die Gemeinsamkeit ist unter Etymologen
anerkannt.
- Window = Windooge: Auge in einem Haus,
durch das der Wind hineingelangt: also ein Fenster (seinerzeit ohne
Glas). Die Gemeinsamkeit ist unter Etymologen anerkannt.
- to sow = säen
- gate - Gatter - Seegat: das englische
Wort "gate" bezeichnet ein Gatter, einen Durchlass. An der deutschen
Nordseeküste heißt eine tiefere Rinne zwischen den
ostfriesischen Inseln See-Gat oder einfach nur Gat.
- car - Karre: das englische Wort "car"
bezeichnet heute Automobile. Das deutsche Wort Karre kommt dem auch
sehr nahe.
- eruff - roof: Ich bin mir nicht mehr ganz
sicher, ob es stimmt, daß im Hessischen "eruff" sovie heißt
wie "nach oben". Falls ja, könnte es eine Verbindung zum
englischen "roof" für "Dach" geben.
- wanton - Wonne: das
englische "wanton" heißt soviel wie "wollüstig" und liegt
damit von seiner Inhalt sehr nahe an der deutschen Wonne. Man beachte,
daß das "a" eher wie ein "o" ausgesprochen wird.
- dabbler - Dabbes: Ein "dabbler" im
Englischen ist ein Pfuscher, ein Amateur. Im Hessischen ist ein
"Dabbes" ein Trottel, jemand mit zwei linken Händen.
- OK - Oll Klear: Kann es sein, daß
deutsche Enwanderer in Amerika "alles klar" wörtlich ins Englische
übertrugen, es wie oben angedeutet glaubten schreiben zu
können und diese Abkürzung sich dann als Verballhornung
durchsetzte?
- Christmas - Christmesse
- woman - Woll-Mann
- fowl - Vogel: das englische fowl
bezeichnet noch heute verschiedene Vogelarten.
- hound - Hund
- starve - sterben. Dieser Zusammenhang ist
unter Etymologen anerkannt. Das englische "to starve" heißt heute
soviel wie hungern. "f" und "b" Laute verschwimmen oftmals. So wird das
deutsche "sterben" im Hessischen eher als "sterwe" ausgesrprochen.
- stead - Stadt: Hampstead = Heimstatt. Ist
unter Etymologen anerkannt.
- dumb - dumm
- stammer - stumm: das englische "stammer"
(stottern, stammeln) bezeichnet einen Sprachdefekt, ebenso das deutsche
"stumm"
- knave - Knabe. Ist unter Etymologen
anerkannt.
- deaf - doof: Jemand der "deaf" (taub) ist,
mag für außenstehende "doof" erscheinen.
- to peal - pellen
- bottle - Buddel: im Norddeutschen
bezeichnet Buddel noch eine Flasche wie in "Buddel Rum". Vergleiche
auch das französische "bouteille".
- Langendiebach - tiefer Bach: In dieser
hessischen Ortsbezeichnung (Teil von Erlensee bei Hanau) klingt das
englisch-niederländische "deep" für "tief" mit. Diebach
heißt als "tiefer Bach".
- fork - Forke: das englische "fork" (Gabel)
und die deutsche Forke (Heugabel) sind vegleichbar.
- knive - Kneibsche: findet sich das
englische "knive" (Messer) in der hessischen Bezeichnung "Kneibsche"
für kleines Küchenmesser wieder? Daß im Englischen ein
einleitendes "k" oft unterdrückt wird, kommt auch in anderen
Wörtern vor (know, knave, knot, knoll). Und daß das "f"- und
"v" Laute oft mit "b"-Lauten ausgetauscht werden ist ebenfalls nicht
ungewöhnlich.
- knoll - Knollen: im Englischen heißt
"knoll" kleiner Erdhügel. Das erinnert an den deutschen "Knollen".
- know - Knobeln: hat das englische "to
know" etwas mit dem deutschen "Knobeln" zu tun? Die begriffliche
Nähe von Knobeln zu Wissen kommt ja in der Bedeutung von "etwas
herausknobeln" durch.
- to look: Das englische "to look" bezeichnet wie das Hessiche "gugge" eher ein aktives und bewusstes Hinsehen, in Abgrenzung zu "to see" was ein eher passives bloß empfangendes wahrnehmen meint und vielleicht dem Deutschen sehen entspricht.
- brook - Bruch: Das englische "brook"
bezeichnet einen kleinen Bach und taucht heute noch in vielen
Ortsbezeichnungen auf. Das deutsche "Bruch" bezeichnet ja auch eine
feuchte Gegend (Erlenbruch, Bruchwald).
- Dollar - Joachimsthal: Dollar (die
amerikanische Währung) geht auf den deutschen Taler zurück.
Und der erhielt seinen Namen von der Bergbaustadt Joachimsthal im
tschechischen Erzgebirge (heute: Jachymov).
- Datsch - to touch: Datschen meint im Hessischen soviel wie ungeschickt oder ungebebührlich berüren: datsch misch mit daane Finger maa net so aah.
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